Städtisches Bürgerhaus-Hospital
Mai 2012


"Von 1899 bis 1901 baute Paul Bratring das Siechenhaus mit dem
Haupteingang von der Mollwitzstraße aus in Sichtziegelbauweise, Gartenanlagen
von Ludwig Späth. Nach den ursprünglichen Plänen sollte das Gebäude den
an der Mollwitzstraße angelegten Garten hufeisenförmig umfassen.
Das Hauptgebäude wurde im Juli 1901 in Betrieb genommen und zunächst der
Krankenhaus-Deputation unterstellt, bis 1904 das Krankenhaus Westend eröffnete.
Seit dieser Zeit unterstand es der Charlottenburger Armendirektion.

Erwerbsunfähig gewordene alte, leidende und sieche Bürgerinnen und
Bürger wurden hier aufgenommen und betreut. Im Jahr 1911 waren 110
Zimmer für 360 Insassen vorhanden.

1913 bis 1915 errichtete Heinrich Seeling den Erweiterungsbau an der
Sophie-Charlotten-Straße mit 114 Betten für die Aufnahme von Waisen.
Der am Heubnerweg geplante Bau, der das Hufeisen abschließen sollte,
wurde aus Kostengründen aufgegeben. 1928-29 errichtete Rudolf Walter ein
Asyl für Obdachlose als Haus 2 auf dem Gelände.

Ab 1933 wurde der Komplex zum Hospital. 1935 betrug die Kapazität 642
Betten, 1941 bereits 738 Betten. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage
schwer beschädigt. 1944 wurden die bettlägerigen Patienten auf Dauer in den
Kellern untergebracht, da man sie nicht bei jedem Bombenalarm dorthin
bringen konnte. Für drei Wochen diente sie nach Kriegsende der russischen
Besatzungsmacht als Kaserne und Lazarett.

1945 bis 1955 wurde die Anlage wieder aufgebaut. 1948 wurde auf dem
Gelände ein Hörsaal für die Frauenklinik der Freien Universität
errichtet, 1949 eine neue Operationsabteilung. Weitere Modernisierungen folgten.
Bis 1958 wurde die Frauenklinik der FU hier untergebracht. 1960 verfügte
das Städtische Bürgerhaus über 550 Betten. Schrittweise wurde das
Haus zur Klinik für Geriatrie. 1975 wurde das Städtische Krankenhaus
für Chronisch- und Alterskranke Charlottenburg mit den Städtischen
Krankenhäusern Wilmersdorfs zusammengeschlossen. 1984 wurde der
gesamte Komplex mit insgesamt fünf Standorten in "Max-Bürger-Krankenhaus"
umbenannt. Dieses hat hier seinen ersten Streichelzoo zur Unterstützung
der Therapie älterer Menschen eingerichtet. 2001 übernahm Vivantes
den Komplex als Klinik für Geriatrie. Nach der Verlagerung in das
Wenckebach-Krankenhaus 2002 wurde das Haus geschlossen."
Zitat von: http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/bezirk/lexikon/siechenhaus.html

Seit mittlerweile eineinhalb Jahren werden die Gebäude teils abgerissen,
teils sehr unsensibel saniert. So würde ich das nennen, wenn man eine
Zwischendecke in die Kapelle hineinnagelt.






































































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